Moin Moin,
wer kennt sie nicht, die große Faulheit am Wochenende irgendwas zu kochen, am besten etwas, was schnell geht und man am nächsten Tag auch mit zur Arbeit, Schule oder Uni nehmen kann, ohne eine große Sauerei zu machen oder ein Mikrowelle benötigt.
Ich gebe zu, was jetzt kommt ist nicht sonderlich einfallsreich, aber lecker und schnell gemacht. Dazu sauber und schmeckt auch kalt.
Ich gestehe, oben genannte Gründe waren für gestern mein Ansporn, also marschierte ich zum Kühlschrank und hab mal geguckt, was noch so drin war. Recht schnell war ich dann bei der Lösung eben Frikadellen und ein Omelett zu machen, was dann doch spontan zum Rührei wurde. Wer hat schon so viel Zeit?
Für die Frikadellen hatte ich da:
- gute 300g Rinderhack (Schwein geht natürlich auch)
- 2 Eier
- 2 Schalotten oder 1 Zwiebel
- Salz, Pfeffer, Chilli, frische Kräuter (TK geht sonst auch)
- 1 EL Stärke
- 80 g Paniermehl oder ein trockenes Brötchen
- ggf. etwas Milch
- ein wenig Öl für die Pfanne
Das alles habe ich einfach in eine Rührschüssel gekloppt und mit den Knethaken vom Handrührgerät vermengt, wer mag kann hier auch gerne die Hände nehmen. Ab und zu mache ich das auch sehr gerne. Solltet Ihr anstelle vom Paniermehl ein altes Brötchen zur Hand haben, lasst dieses kurz in etwas Milch einweichen. Sollte die Masse noch zu glibberig sein, gebt noch etwas mehr Paniermehl dazu. Sollte sie zu trocken sein, könnt Ihr einen Schuss Milch dazu geben.
Danach habe ich einfach gleich große Portionen geformt. Wichtig ist, dass sie ungefähr gleich groß sind, damit die Garzeit auch gleich lang ist. Außerdem empfehle ich die Frikadellen nicht zu dick zu machen, da sie sonst, sollte die Pfanne eventuell kurz zu heiß sein, außen schon fertig sind, während das Fleisch in der Mitte noch roh ist.
Jetzt einfach etwas Öl, wirklich nur ein ganz kleines bisschen, das Fleisch hat genug Fett, in die Pfanne geben und heiß werden lassen. Bei den meisten Pfannen reicht hier die mittlere Hitzestufe des Herdes vollkommen aus und das Öl wird nicht zu heiß. Woran erkennt man eigentlich, dass das Öl die richtige Temperatur erreicht hat? Ganz einfach, nehmt euch einen Holzpfannenwender oder Kochlöffel und stellt ihn in das Öl. Sind kleine Blasen zu sehen, ist das Öl heiß genug. Nun ist es an der Zeit die Frikadellen in die Pfanne zu legen, dies kann ruhig eng beieinander sein. Ihr werdet feststellen, dass sich, durch Ei, Stärke und Temperatur, eine leckere Kruste bildet, die niemals entstehen könnte, wenn Ihr die Fleischmasse in eine kalte Pfanne legt, da sich die Frikadelle sonst mit Fett voll saugt.
Wenn dann die Frikadelle auch langsam schon am Rand hoch gart, ist es an der Zeit sie zu wenden. Dadurch, dass die Frikadelle nur ein Mal gewendet wird, bleibt die Kruste schön heile und die Säfte können sich schön legen. Wenn die Frikadellen fertig sind, diese auf keinen Fall in der Pfanne lassen, sondern raus aus dem Fett und auf einen Teller oder ähnliches.
Soviel zu den Frikadellen. Jetzt haben wir dummerweise ein benutztes Messer, Schneidebrett, Pfanne, Rührschüssel und Pfannenwender da und nur Frikadellen sind ja auch langweilig. Also weiter gehts mit einem vitaminreichem Rührei. Hierfür habe ich für 2 Portionen gefunden:
- 4 Eier
- 1 Paprika
- 2 Strauchtomaten
- 1 rote Zwiebel
- Salz, Pfeffer, Kräuter
- einen Schuss Milch oder Sahne
Die Rührschüssel habe ich kurz mit etwas Wasser ausgespült und danach die Eier mit der Milch verquirlt. Dann einfach die Zwiebel schneiden; wer hier Probleme mit Tränen hat sollte unbedingt ein scharfes Messer nehmen und durch die Nase atmen und für die ganz schweren Fälle, setzt euch einfach eine Taucherbrille auf. So entstehen auch sehr lustige Bilder. Dann die Paprika entkernen, hier streiten sich ja auch schon wieder die Geister, wie man das am besten macht. Ich gehe so vor, dass ich noch, bevor ich die Paprika wasche, mit einem Messer von oben um den Strunk herum schneide und diesen dann einfach raus ziehe. Danach wasche ich sie von außen und innen und schon bin ich alle lästigen Kerne los. Danach die Paprika in Würfel schneiden. Ebenso die Tomate. Wenn Ihr hier wieder ein scharfes Messer verwendet, entsteht auf eurem Brett auch nicht gleich ein Tomatensaftpool. ein weiterer Tipp ist, nach dem halbieren, nicht von außen durch die Schale zu schneiden, sondern von innen. So zerdrückt Ihr die Tomate nicht und es tritt nicht so viel Saft aus. Danach die Pfanne, die Ihr schon für die Frikadellen benutzt habt, einfach wieder auf den Herd stellen. Sollten hier jetzt noch irgendwelche Reste drin sein, einfach kurz mit etwas Küchenpapier auswischen, andernfalls habt Ihr eine bestens gefettete Pfanne und könnt die Zwiebel schön glasig braten. Dann einfach Paprika und Tomate mit rein, Ihr könnt natürlich auch alles andere an Gemüse nehmen, und, sobald die entstandene Flüssigkeit einigermaßen verdampft ist, einfach die Eimasse drüber kippen.
Wenn Ihr die Pfanne auf niedriger Hitze habt, könnt Ihr das ganze einfach so durch stocken lassen, dafür braucht ihr dann aber Geduld. Wer mag kann es auch zu einem Omelett zusammen klappen. In dem Fall wäre die IHK stolz auf euch. Dies ist in einer kleinen Pfanne übrigens sehr viel einfacher, falls Ihr mal mit einem Frühstücksomelett angeben wollt... Mein Plan war auch erst ein Omelett, aber ich hatte Hunger... Also habe ich dem Namen Rührei alle Ehre gemacht und ordentlich mit einem Pfannenwender gerührt und nebenbei die Gewürze eingestreut. Im Hotel heißt es immer, wenn das Ei noch glänzt, ist es perfekt. Ich habe es aber lieber ganz durch.
Fertig? Wunderbar. Einfach auf einen Teller damit und mit einer Scheibe Brot oder auch ohne genießen. Total einfach, lecker, schnell gemacht, wenig gebraucht und für morgen auf der Arbeit auch schon was dabei.
Liebe Grüße aus Hamburg,
der Junggeselle